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16 November 2020

Rezension: Trümmermädchen

Verlag: Ullstein
Autor: Lilly Bernstein
Erschienen am: 02.11.2020
Seiten: 512
Genre: Historischer Roman

Klappentext

Köln, 1941: Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei einem Luftangriff zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als die am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich - eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.

Cover

Passender hätte man das Cover fast nicht gestalten können. Genau so stelle ich mir die 11 Jahre alte Anna vor. Auch die Farben passen sehr schön zusammen.

Inhalt

Anna wächst mit ihrer Tante Marie im Haus der Familie Kohns auf. Frau Kohns hat Marie aufgenommen, als sie mit Baby Anna auf dem Arm fast verhungert vor ihrer Tür zusammenbrach. So kam es, dass Marie für die Kohns arbeitete und dort ihren Mann, den Bäckermeister Matthias kennenlernt. Aber dann kommt der Krieg, und alles ändert sich. Die Kohns sind Juden und was für Anna unbegreiflich ist, die sonst so laute und fröhliche Familie verändert sich und verschwindet von heute auf morgen spurlos. Und dann wird Matthias eingezogen, er muss nach Russland an die Front. Die schwangere Marie und Anna sind fortan auf sich alleine gestellt und sie müssen unfassbares Leid und Demütigungen ertragen.

Meine Meinung

Das Buch beginnt mit Anna im Jahr 1941, was ich sehr gut gewählt finde. Zwar ist es eine Zeit, in der es den Menschen in Köln schon schlecht geht, aber doch geht es Anna noch verhältnismäßig gut und weil sie ein so bescheidenes und liebes Mädchen ist erfreut sie sich an den kleinen Dingen des Lebens. Doch Annas Welt wird komplett aus den Fugen gerissen, sie und Marie müssen unfassbares Leid ertragen.

"Die Angst legte sich um Annas Herz wie ein eiserner Ring, der es presste, bis es fast aufhörte zu schlagen." (Zitat)

Der Leser wird Zeuge, wie aus dem kleinen Mädchen Anna eine starke, junge Frau wird, die durch die in den Schrecken des Krieges mit ihrer kleinen Familie im und vor allem nach dem Krieg ums überleben kämpft und wie sehr sie sich dabei charakterlich verändert. Die Entwicklung der beiden Frauen hat die Autorin wirklich sehr gut herausgearbeitet, genauso wie sie die Schauplätze einfach genial beschrieben hat. Man konnte sich alles sehr gut vorstellen. Und ständig fragte ich mich, woher sie all das Fachwissen über eine Bäckerei hat, aber das Nachwort gab darüber Aufschluss, Lilly Bernstein wurde in einer Bäckerfamilie groß und ein bisschen sind das Buch auch Schicksale ihrer eigenen Familie mit eingeflossen.

Die Geschichte wird in recht kurzen Kapiteln abwechselnd über Marie und Anna erzählt, manchmal enden die Kapitel mit Cliffhangern und das komplette Buch ist so aufgebaut, dass es fesselnd und mitreißend ist. Ein Teil des Buches spielt mitten im 2. Weltkrieg, der Rest dann nach dem Krieg, in einer Zeit, in der die Menschen noch immer ums Überleben kämpfen mussten.

Fazit

Dieses Buch ist sehr emotional, mitreißend und fantastisch geschrieben. Die Autorin versteht es, kleine Details liebevoll herauszuarbeiten ohne das es langweilig wird. Wenn man solche Bücher liest lernt man mal wieder, die Selbstverständlichkeiten des Alltags (selbst unter Corona-Bedingungen) mehr zu schätzen. Alle Charaktere sind absolut authentisch und perfekt an die damalige Zeit angepasst. Es war eine andere Zeit und die Menschen verhielten sich oft anders wie heute, was diese Geschichte sehr schön zum Ausdruck bringt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter.

6/6

Vielen Dank an den Ullstein-Verlag für das Rezensionsexemplar. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

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