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27 April 2021

Rezension: Die Bücherdiebin

Autor: Markus Zusak
Verlag: blanvalet
Erschienen am: 07.09.2009
Seiten: 608
Genre: historischer Roman


Klappentext


Im Alter von neun Jahren hat Liesel schon viel verloren. Ihrern Vater, einen Kommunisten. Ihre Mutter, die ständig krank war. Ihren Bruder Werner - auf der Fahrt nach Molching zu den Pflegeeltern. Als der Bruder stirbt, gerät sie zum ersten Mal ins Blickfeld des Todes. Und sie stiehlt ihr erstes Buch - ein kleiner, aber folgenreicher Ausgleich für die erlittenen Verluste. Dann stiehlt sie weitere Bücher. Äpfel und Kartoffeln. Und das Herz von Rudi. Das von Hans und Rosa Hubermann. Das von Max. Und das des Todes. Denn selbst der Tod hat ein Herz.


Inhalt

Liesel ist neun Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder auf dem Weg nach Molching zu einer Pfelgefamilie ist. Ihr Bruder überlebt die Reise nicht. Er stirbt im Zug und wird auf einem Friedhof in einem kleinen Ort begraben. Bei dem Begräbnis stiehlt Liesel ihr erstes Buch. Die Versuchung ist zu groß, als das Buch dem Totengräbergesellen aus der Tasche fällt. Es ist Liesels erste Begegnung mit dem Tod, und es ist das erste Mal, dass sie ein Buch stiehlt. Beides wird in den nächsten Jahren ein Teil ihres Lebens werden.

Meine Meinung

Zuerst einmal war ich total überrascht über den Aufbau des Buches. Nicht nur, dass der Tod dem Leser die Geschichte erzählt, sondern auch wie er sie erzählt. Das war voller Zynismus, teilweise sogar lustig und auch voller Melancholie. Den Schreibstil fand ich dabei genial. Der Autor versteht es, dem Tod ein Gesicht und einen Charakter zu geben. Und dabei war der Tod einem nicht einmal unsymphatisch.

Das Buch enthält so viele großaritge Zitate, dass ich mich gar nicht wirklich für eins entscheiden konnte. Aber dieses hier von Seite 335 fand ich besonders gut:

"Ich habe keine Sense.
Ich trage nur dann einen Kapuzenmantel,
wenn es kalt ist.
Ich habe auch kein Totenschädelgesicht,
das ihr mir so gerne andichtet.
Wollt ihr wissen, wie ich wirklich aussehe?
Ich sage es euch. Schaut in einen Spiegel."

Ab und zu wurde der Tod in seinen Erzählungen sehr ausschweifend und sehr poetisch. Manchen wird das zu langatmig sein, mir hat es aber wahnsinnig gut gefallen. Ich hätte seine Ausführungen ewig weiterlesen können. Dabei werden alle Protagonisten perfekt beschrieben. Egal ob es Liesel ist, ihre Pflegeeltern, der Jude Max oder die Soldaten, angetrieben durch Hitlers Machtgier. Alle bekommen auf ihre eigene Art Leben eingehaucht und es liegt an ihnen, was sie daraus machen. Doch dank Hitlers Krieg steht es nicht immer in ihrer Macht, was aus ihnen wird oder wie ihr Leben endet. Der Charakter von Max zeigt das am deutlichsten. Markus Zusak hat es geschafft, dies alles genau auf den Punkt zu bringen.

Fazit

Dieses Buch hat mich wirklich total überrascht. Ich hatte schon viel Positives darüber gehört und da mich das Thema sehr interessiert, war es jetzt endlich Zeit es zu lesen. Markus Zusak hat hier für mich eine völlig neue Art gefunden eine Geschichte zu schreiben, die im zweiten Weltkrieg spielt. Ein Buch aus Sicht des Todes zu erzählen ist außergewöhnlich und sehr interessant. Noch dazu wirken die Erzählungen oft sehr poetisch und melancholisch, sie ist voller interessanter Zitate und Redewendungen. Es ist ein schwieriges Thema, das einen wahrscheinlich auch wirklich interessieren muss, damit man das Buch so verschlingen kann wie ich. Ich habe schon lange kein so dickes Buch mehr in so kurzer Zeit gelesen. Mich hat es voll und ganz überzeugt und für mich war es ein richtiges Lesehighlight.

6/6


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