Autor: Simon Beckett
Verlag: Rowohlt Wunderlich
Erschienen: 05.11.2025
Seiten: 464
Genre: Thriller
Das Skelet hängt in den Wurzeln einer mächtigen Fichte, die das Unwetter zu Fall gebracht hat. Das Wurzelwerk scheint über die Jahre in den verwesenden Körper hineingewachsen zu sein und hält ihn fest umklammert wie in einer Umarmung.
Dr. David Hunter ist während eines Wintersturms in einer kleinen Ortschaft in den Cumbrian Mountains gestrandet. Er ist hier unerwünscht, daran lassen die Bewohner von Edendale keinen Zweifel. Beim Versuch, den grausigen Fund bei der Polizei zu melden, stellt der forensische Anthropologe fest, dass der Sturm das Dorf von der Außenwelt abgeschnitten hat...
Inhalt
Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter ist auf dem Weg nach Carlisle um dort an einem Fall mit zu arbeiten. Wegen eines Unwetters fährt er von der Autobahn ab und landet so in dem kleinen Nest Edendale. Die Einwohner betrachten Hunter skeptisch. Sie scheinen es nicht gewohnt zu sein, dass in Edendale Fremde auftauchen und schon gar nicht mitten in der Nacht. Somit fällt der Empfang dort dementsprechend unangenehm aus. Als das Dorf dann noch von der Außenwelt abgeschnitten wird haben sie mit Hunter schnell einen Sündenbock gefunden, dem sie die Schuld dafür geben können.
Hunter versucht trotz der Misere das Beste aus seiner Lage zu machen. Bald stellt sich heraus, dass er nicht ganz umsonst in Edendale gelandet ist. Plötzlich steckt er mitten in Mordermittlungen und ist dabei auf sich alleine gestellt.
Meine Meinung
Knochenkälte ist der 7. Band der David Hunter Reihe. Das Cover und der Titel sind einfach gehalten und typisch für die Reihe, man weiß direkt, wo das Buch hingehört. Da es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall handelt kann man das Buch auch einzeln lesen, aber es wäre schade, wenn man die anderen Bücher nicht liest, denn als Fan von atmosphärischen Thrillern sollte man sich keins der Bücher der David Hunter Reihe entgehen lassen. Außerdem ist Hunter ein sehr gut ausgearbeiteter und sympathischer Protagonist, es lohnt sich, seine ganze Geschichte und die Hintergründe zu kennen.
Und so wie von Simon Beckett gewohnt gibt es auch in Knochenkälte wieder ein sehr raues und atmosphärisches Setting. Regenwetter, Sturm, Berge, Schneefall und jede Menge düstere Geheimnisse machen das Buch von Beginn an fesselnd. Es dauert etwas bis der eigentliche Fall losgeht, aber dank des bildhaften Erzählstils und der vielen Erklärungen die es braucht, um in die Geschichte einzutauchen wird es zwar nicht langweilig, trotzdem hätte ich mir an manchen Stellen etwas mehr Tempo gewünscht. Es gibt einige Seiten in denen Hunter im Schnee unterwegs ist, das hätte man zum Beispiel meiner Meinung nach etwas kürzer fassen können. Solche Passagen gibt es hin und wieder, das hat mir so ein bisschen die Spannung genommen.
Was ich sehr gut fand, waren die Protagonisten. Neben Hunter, der wie gewohnt einfach gut ausgearbeitet ist und abliefert gibt es noch jede Menge Nebendarsteller, von sympathisch bis hin zu nervigen Idioten und falschen Personen ist alles mit dabei. Es gibt jede Menge Geheimnisse unter den Charakteren und das macht das Buch trotz kleinerer Längen sehr fesselnd.
Wie es sich für einen guten Thriller gehört ist jeder verdächtig und es dauert, bis sich alle Puzzleteile zusammenfügen. Irgendwann wird alles schlüssig und bis ins kleinste Detail erklärt, aber bis dahin heißt es mitraten und mitfiebern.
Fazit
"Knochenkälte" ist der 7. Band der David Hunter Reihe und ich hoffe, es wird noch viele weitere geben, denn David Hunter und seine düsteren Fälle finde ich immer sehr gut. Außerdem mag ich den anthropologischen Teil mit all seinen Erklärungen sehr gerne. In jedem Teil lernt man was dazu. Man kann Band 7 ohne Vorwissen der anderen Bücher lesen, aber trotzdem wäre es schade, wenn man die anderen Teile verpasst.
Hier geht es von Beginn an wieder sehr rau zu und durch das ganze Buch hindurch zieht sich ein tolles winterliches und atmosphärisches Setting. Die sehr guten Protagonisten mit all ihren Geheimnissen machen die Geschichte sehr fesselnd, aber aufgrund einiger Längen, die manchmal durch zu ausführliche Beschreibungen entstehen, geht die Spannung ein bisschen verloren. Ab und zu hätte ich mir ein bisschen mehr Tempo gewünscht. Bis der eigentliche Fall losgeht dauert dann auch etwas länger, aber das fand ich überhaupt nicht schlimm, da man viele wichtige Informationen erhält und sich mit allen Protagonisten vertraut machen kann. Es gibt viele Geheimnisse zu klären, die auf den letzten Seiten nach und nach aufgelöst und erklärt werden. Ich finde, daran sieht man, wie gut Beckett das Buch durchdacht hat.
Ich hätte es aber gut gefunden, wenn vorne im Buch eine Karte von Edendale gewesen wäre. Denn Hunter marschiert in manchen Szenen durch das winterliche Edendale, landet hier und da, aber so ganz genau vorstellen konnte ich mir das irgendwann nicht mehr. Also ich habe da beim Lesen gerne mal die Orientierung verloren ;-)
Mir hat "Knochenkälte" sehr gut gefallen, aber es ist einer der schwächeren Teile der Reihe. Aber als Fan der Reihe oder auch wenn man in die Bücher reinschnuppern möchte sollte man das Buch unbedingt lesen.
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