Autor: Daniel Leitner
Verlag:
Erschienen am: 28.04.2023
Seiten: 352
Genre: Psychothriller
Sein Interesse bedeutet Gefahr, seine Liebe den Tod.
Ted sitzt jeden Freitag an der Bar. Er ist einer dieser stillen Beobachter, die sich kaum unterhalten. Es sei denn, da ist jemand, der ihm gefällt. Dann nimmt er ihn gerne mit nach Hause. Aber Ted mag es nicht, wenn sie wieder gehen wollen. Deswegen behält er sie bei sich. Ob sie wollen oder nicht.
Wenn die Liebe zur Besessenheit wird, die Schuld einen beinahe auffrisst und die Einsamkeit unerträglich scheint, übernimmt das Dunkle die Überhand. Denn in Velvet Cove gibt es keine übernatürlichen Monster. Das wahre Böse schlummert in den Menschen selbst.
"Andächtig stelle ich Jesses Kopf auf den kleinen Tisch, damit er meine Arbeit mit ansehen kann."
Inhalt
Frank fällt es eher schwer, sich anderen gegenüber zu öffnen und auch sein Freundeskreis ist überschaubar. Er mag seine Arbeit in einem Plattenladen und er hat Gefühle für seine Kollegin Lee, aber es kostet ihn Überwindung ihr zu zeigen, was er wirklich fühlt. Außer Lee gibt es noch seinen Mitbewohner Nathaniel in seinem Leben.
Und dann gibt es da noch diesen Typen mit Kapuze, der ihm immer wieder begegnet und der ihn bis in seine Albträume verfolgt.
Meine Meinung
"Und mit mir die Schuld" ist der 4. Band der Bücher rund um den Ort Velvet Cove. Die Bücher spielen alle zu verschiedenen Zeiten und da es sich immer um abgeschlossene Geschichten handelt, kann man sie auch unabhängig voneinander lesen.
Um es vorweg zu nehmen, Band 4 war für mich bislang der am wenigsten gelungene Teil. Das Buch ist meist abwechselnd aus der Sicht der Hauptprotagonisten geschrieben. Fast alle Kapitel sind mit einer eigenen Überschrift, Name, Datum und Uhrzeit versehen, das hilft etwas den Überblick zu behalten. Der Schreibstil ist dabei eigentlich ganz gut, aber viele Kommas haben mir das Lesen sehr erschwert. So einen richtigen Lesefluss hatte ich selten, ich kam sehr oft ins Stocken.
Und dann muss ich leider sagen, es passiert einfach viel zu wenig. Für einen Psychothriller gibt es mir hier eindeutig eine viel zu lange Liebesgeschichte. Dieser Part ist zwar sehr wichtig, war mir aber zu ausführlich. Noch dazu gibt es unendlich viele Dialoge, die das Ganze unnötig in die Länge ziehen. Insgesamt kam bei mir eigentlich nie das Gefühl von Spannung auf, fesselnd war es dagegen teilweise trotzdem. Am Ende war es dann doch noch mal gut und hatte auch noch ein paar Überraschungen parat, aber das hat es für mich dann auch nicht mehr gerettet.
Den Satz im Klappentext "Andächtig stelle ich Jesses Kopf auf den kleinen Tisch, damit er meine Arbeit mit ansehen kann." fand ich sehr gut, vermutlich ist es der beste Satz im ganzen Buch und wurde deswegen für den Klappentext gewählt. Aber ich finde es trotzdem eher unglücklich diesen dort zu erwähnen. Denn Jesses Schicksal ist so von Anfang an klar, dabei dauert es sehr lange, bis es tatsächlich dazu kommt. Ich hätte es spannender gefunden wenn ich nicht von Anfang an gewusst hätte, was mit ihm passiert.
Fazit
Es tut mir wirklich leid, das Buch so schlecht zu bewerten, aber ich wurde einfach nicht warm damit. Die Liebesgeschichte die vor allem die ersten beiden Drittel der Geschichte einnimmt war wichtig, aber auch viel zu ausführlich. Ein Spannungsgefühl hatte ich während des Lesens überhaupt nicht und durch die vielen Kommas fiel mir das flüssige Lesen oft sehr schwer. Das Ende war dann gut und es passierte auch mal was Unvorhersehbares, aber der aufregende Teil endete genauso plötzlich wie er angefangen hat. Teilweise wird hier ein wichtiges Thema beleuchtet, nämlich die Art wie man mit der Homosexualität in den achtziger Jahren umging, dies wiederum fand ich interessant und gut geschrieben. Letztendlich konnte mich der 4. Band von Velvet Cove aber nicht überzeugen.
2/6
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen